Armut, Ausgrenzung, Hoffnung: Die Fastenaktion des katholischen Hilfswerks Misereor rückt Sri Lanka in den Fokus. Mit dem Projekt soll in diesem Jahr unter anderem den Hochlandtamilen geholfen werden.
“Auf die Würde. Fertig. Los!”, ist das Leitwort der diesjährigen Misereor Fastenaktion. Das katholische Hilfswerk lädt in den Wochen bis Ostern dazu ein, mit Spendenaktionen und Hilfsprojekten, besonders die Situation der Menschen im Umfeld der Teeplantagen Sri Lankas zu verbessern, wie die Verantwortlichen am Donnerstag in Essen mitteilte. Die Fastenaktion startet dort offiziell am Sonntag mit einem Gottesdienst mit Bischof Franz-Josef Overbeck. Höhepunkt ist der fünfte Fastensonntag am 6. April, an dem in allen katholischen Kirchengemeinden bundesweit Spendenaktionen geplant sind.
Nach Angaben von Misereor leben rund eine Million Hochlandtamilen auf Sri Lanka. Die ethnische Gruppe bestehe aus Nachfahren von Kolonialarbeitern, die von den Briten im 19. und 20. Jahrhundert zum Dienst auf Kaffee- und Teeplantagen auf die Insel gebracht wurden. Noch heute lebten viele in beengten Wohnungen rund um die Plantagen. Die Bezahlung als Teepflücker sei schlecht, die Arbeitsbedingungen hart und die Möglichkeiten, ein Selbstbestimmtes Leben zu führen, rar. Zudem mangle es an politischer Teilhabe und dem Zugang zu Sozialleistungen oder sauberem Wasser.
Misereor-Hauptgeschäftsführer Andreas Frick erklärte, die Sammlungen der Fastenaktion rückten das Schicksal von Menschen ins Zentrum: “Wir sammeln Geld und schaffen Bewusstsein, nicht nur für die Hochland-Tamilinnen und -tamilen in Sri Lanka, sondern für viele Menschen in schwierigen Situationen auf der ganzen Welt.”
Evanjalina Sampathawaduge von der Caritas Sri Lanka dankte in Essen den Verantwortlichen. Mit verschiedenen Programmen setze sich die Caritas dafür ein, den Menschen vor Ort neue Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Diese würden etwa darin gestärkt, sich für ihre eigenen Rechte wirksamer zu engagieren zusätzliche Einkommensquellen zu erschließen und mehr für Bildung und Gesundheit zu investieren.