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Misereor enttäuscht von Ergebnis der Weltklimakonferenz

Die Hilfsorganisation Misereor kritisiert die Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz als „unzureichend“. Die internationale Staatengemeinschaft habe es versäumt, zentrale Entscheidungen für mehr Klimagerechtigkeit zu treffen, erklärte das katholische Hilfswerk am Samstagabend in Aachen. „Vor allem für Menschen im Globalen Süden bleiben dringend benötigte Finanzierungszusagen zur Klimaanpassung und ein verbindlicher Ausstiegspfad aus fossilen Energien aus.“

Zum Abschluss der 30. Weltklimakonferenz in Belém haben sich die Delegierten am Samstag nur auf einen Minimalkompromiss verständigt. Ein zuvor viel diskutierter Fahrplan zur Abkehr von Kohle, Öl und Gas fand sich nicht in der Abschlusserklärung. Stattdessen einigten sie sich unter anderem auf eine freiwillige Initiative, die die Länder dabei unterstützen soll, ihre nationalen Klimaziele und die Beschlüsse früherer Konferenzen beschleunigt umzusetzen.

Anika Schroeder, Klima-Expertin von Misereor, kritisierte die Ambitionen der Staaten als „schwach“. Viele hätten sich angesichts knapper Kassen als handlungsunfähig dargestellt. „Damit wird billigend in Kauf genommen, dass Hunderttausende Menschen ihre Heimat durch die Klimakrise ihre Lebensgrundlage verlieren werden“, mahnte sie. Die COP 30 habe zwar keinen entschlossenen Schritt hin zu einem Ausstieg aus fossilen Energien gemacht, sagte Madeleine Wörner, Energie-Expertin der Hilfsorganisation. Doch sie habe dazu beigetragen, eine Koalition der Willigen voranzutreiben.

Nach dem Beschluss durch die UN-Konferenz kündigte der brasilianische COP-Präsident André Corrêa do Lago eine eigene Initiative zur Erarbeitung eines Fahrplans an. Einige besonders ambitionierte Staaten unter der Führung von Kolumbien und den Niederlanden wollen bei einer Konferenz im April weitere Schritte zum Ausstieg aus fossilen Energien vereinbaren.