Hessens Regierungschef würdigt Papst Franziskus als Hoffnungsträger und Reformer. Franziskus habe auch Orte besucht, die andere mieden – etwa Armenviertel. Die Botschaft von Gerechtigkeit und Nähe bleibe als Vermächtnis.
Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein hat sich betroffen über den Tod von Papst Franziskus geäußert. “Papst Franziskus war ein Menschenfischer”, sagte Rhein am Ostermontag in Wiesbaden. “Er liebte den Kontakt mit den Menschen und suchte Orte auf, die andere mieden, wie etwa die Armenviertel. Für viele war er ein Hoffnungsträger, der durch kleine Gesten Großes zu bewirken vermochte”, würdigte Rhein das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche.
“Papst Franziskus wird als unbequemer Mahner und glaubwürdiger Seelsorger fehlen”, so der Ministerpräsident weiter. Franziskus sei “ein Anwalt von Menschen am Rande der Gesellschaft und ein Mahner für soziale Gerechtigkeit” gewesen. “Sein bescheidenes Auftreten stand für Barmherzigkeit und eine nahbare Kirche”, betonte Rhein und unterstrich die Rolle dieses Papstes als Seelsorger.
Rhein verwies zudem darauf, dass Franziskus “wichtige Impulse für den Dialog zwischen den Religionen und Glaubensgemeinschaften” gegeben habe. Auch habe dieser einen innerkirchlichen Wandel eingeleitet. Als Beispiel verwies der CDU-Politiker auf die Öffnung der Leitungsebene für Laien und Frauen im Zuge der Kurienreform und die verordnete Transparenz bei den Finanzgeschäften des Vatikans.
Beim Missbrauch von Minderjährigen durch Kirchenvertreter habe Papst Franziskus das Strafrecht der Kirche verschärft und die Prävention ausgebaut. “Papst Franziskus hat nicht die Augen vor schwierigen Themen verschlossen, sondern seine Stimme erhoben, wenn er Unrecht sah”, so der Regierungschef. Der Einsatz für Frieden, soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und für eine Erneuerung der Kirche werde bleiben, so Rhein.
Papst Franziskus war am Morgen des Ostermontags im Alter von 88 Jahren an den Folgen einer schweren Lungenentzündung gestorben, wie der Vatikan bestätigte.