Minister Herrmann: Muslime mehr am öffentlichen Leben beteiligen
Leibesvisitation, Taschenkontrolle – eine Konferenz zum interreligiösen Dialog in München zeigt, wie schwierig solche Gespräche inzwischen geworden sind.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat sich für eine stärkere Präsenz des Islam im öffentlichen Leben ausgesprochen. “Wir haben viele engagierte Muslime im Land, die sich hervorragend einbringen, die müssen wir noch stärker einbeziehen”, sagte Herrmann am Dienstagabend in München. Der interreligiöse Dialog sei ihm ein “persönliches Anliegen”, betonte er. Ein friedliches Miteinander der Religionen sei in einer pluralistischen Gesellschaft von herausragender Bedeutung, gerade auch für die Integration von Migranten.
Der Minister äußerte sich bei einer von ihm und der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung initiierten Konferenz zum Thema “Wie viel Religion braucht die Demokratie?”. Die Veranstaltung mit mehreren hundert geladenen Gästen aus Politik, Gesellschaft, christlichen Kirchen, Islam und Judentum fand unter starken Sicherheitsvorkehrungen statt.
Herrmann wies darauf hin, dass die religiöse Landschaft immer bunter werde. In seiner Heimatstadt Erlangen hätten inzwischen wegen Siemens und der Universität Inder die Türken als größte ausländische Bevölkerungsgruppe abgelöst. Aus ihren Reihen sei an ihn der Wunsch nach einem Hindu-Tempel herangetragen worden. “Das ist legitim, da müssen wir manches neu denken”, so der Minister.