Minderheitenbeauftragter: Plattdeutsch soll überall erlebbar sein

Plattdeutsch soll in Schleswig-Holstein im Alltag noch stärker erlebbar sein. Das forderte Johannes Callsen, Minderheitenbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein, am Sonnabend auf der Jahrestagung für Niederdeutsch in Bad Bevensen (Niedersachsen). Seiner Ansicht nach habe die Politik den Auftrag, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, „dass die niederdeutsche Sprache erlernt und an möglichst vielen Stellen selbstbewusst gesprochen werden kann“. Nur dann komme der Mehrwert der Sprache zur Geltung, sagte Callsen.

Gemeinsam mit den Minderheitensprachen Friesisch, Dänisch und Romanes sei das Niederdeutsche ein zentrales Element der kulturellen und sprachlichen Vielfalt in Schleswig-Holstein, betonte Callsen. Plattdeutsch dürfe daher nicht nur in einzelnen Sprachinseln ein lebendiges Dasein führen, „von den Nordseeinseln zu den Ostseebuchten und von der dänischen Grenze bis in den Hamburger Speckgürtel“.

„Plattdeutsch ist ein Mehrwert für die Sprecherinnen und Sprecher ebenso wie für die Gesellschaft in Schleswig-Holstein“, sagte der Minderheitenbeauftragte. Die Pflege dieser Vielfalt sei nicht nur eine Verpflichtung gegenüber einer seit Jahrhunderten bestehenden Tradition. Sie stelle auch einen Beitrag zur kulturellen Bereicherung künftiger Generationen von Niederdeutschsprecherinnen und -sprechern dar.