Millionen für Forschung über Pflanzen im Klimastress

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die neue Forschungsgruppe „PlantsCoChallenge“ an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) für vier Jahre mit mehr als vier Millionen Euro. Das interdisziplinäre Forschungsteam will die Folgen von Klimawandel und Umweltstress auf die Gesundheit von Nutz- und Wildpflanzenarten untersuchen, wie die CAU am Dienstag mitteilte. Es gehe um die physiologischen und evolutionären Anpassungen von Pflanzen an unterschiedliche Stressfaktoren wie Trockenheit, erhöhte Temperaturen und auch das verstärkte Auftreten von Krankheitserregern, hieß es. Dabei würden insbesondere die pflanzlichen Mechanismen zur Stressabwehr analysiert.

Die aktuellen Umweltveränderungen würden Pflanzenpopulationen einem großen Spektrum an Stressfaktoren aussetzen. Bisher wurden die Reaktionen auf Wassermangel oder hohe Temperaturen nur einzeln untersucht. Wie die zugrundeliegenden genetischen und evolutionären Prozesse der Stressanpassung ablaufen, ist laut CAU im Detail noch in großen Teilen unbekannt. Untersucht würden Pflanzenarten mit unterschiedlicher ökologischer Herkunft, darunter Gerste, Seegras und Quinoa.

Mit den Erkenntnissen über die Vielfalt der pflanzlichen Lösungen bei der Stressbewältigung hofft CAU-Professorin Jennifer Selinski auch Grundlagen zu schaffen, „die in der Anpassung wirtschaftlich bedeutender Nutzpflanzen an geänderte Umweltbedingungen Anwendung finden werden“.

Geleitet werde das interdisziplinäre Forschungsprojekt von Eva Stukenbrock, Professorin für Umweltgenomik an der CAU und am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön. Insgesamt beteiligen sich zwölf Wissenschaftlerinnen unter Wissenschaftler anderem aus der Genetik, Ökosystemforschung, Phytopathologie, Pflanzenphysiologie und -züchtung. Teil des Konsortiums seien zudem Kooperationspartnerinnen und -partner am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, den Universitäten Münster und Tübingen sowie am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin, hieß es.