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Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf an Toleranz-Botschafter

Die Deutsch-Palästinenserin Jouanna Hassoun und der Sozialunternehmer Shai Hoffmann, deutscher Jude mit israelischen Wurzeln, sind am Sonntag mit dem Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf geehrt worden. Sie erhielten die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung nach Angaben des Konzerthauses für ihr Trialog-Projekt, bei dem sie seit über einem Jahr gemeinsam an Schulen in ganz Deutschland mit jungen Menschen über den Nahostkonflikt, Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus sprechen.

Sie wollten palästinensisches und jüdisches Leben und Leid sichtbar machen und zeigen, dass beides gleichzeitig anerkannt werden kann, hieß es. „In einem geschützten Raum, einem ‘braver space’, bringen sie unterschiedliche Perspektiven zusammen und fördern Verständnis und Dialog, um ihre Botschaft von Menschlichkeit und eines friedlichen Miteinanders zu vermitteln“, erklärte die Tonhalle. Hassoun floh vor dem Bürgerkrieg im Libanon nach Deutschland. Sie hat palästinensische Wurzeln und ist Mitbegründerin des Bildungsvereins Transaidency, der sich seit 2015 für humanitäre Hilfe einsetzt. Hoffmann ist Initiator der Israel-Palästina-Bildungsvideos und hostet unter anderem den Podcast „Über Israel und Palästina sprechen“.

Vergeben wurde die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung im Rahmen des Menschenrechtskonzerts der Düsseldorfer Symphoniker von Chefdirigent Adam Fischer. Der Preis zeichnet seit 2016 jährlich eine Person oder Organisation aus, die sich in besonderem Maße für die Menschenrechte einsetzt.

Der Menschenrechtspreis wurde zum 10. Mal vergeben. Bisherige Preisträger waren unter anderem die Praxis ohne Grenzen in Bad Segeberg (2019), die Klimaaktivisten von Fridays for Future (2021), der türkische Kulturförderer und Menschenrechtsaktivist Osman Kavala (2022), die iranische Aktivistin Sanaz Azimipour (2023) und der russische Menschenrechtler Sergej Lukaschewski (2024).