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Menschenrechtlerin: Deutsche Islamismusbekämpfung “schlecht”

Deutschland hat nach Worten der deutsch-jesidischen Menschenrechtlerin Düzen Tekkal ein Problem beim Vorgehen gegen Islamismus. “Deutschland ist wahnsinnig schlecht in der Bekämpfung von Islamismus. Deshalb haben Islamisten hier Hochkonjunktur”, sagte Tekkal im Interview der “Süddeutschen Zeitung” (Freitag). “Was Rassismus von deutscher Seite angeht, sind wir völlig klar. Aber wenn er von nicht-autochthoner Seite kommt, fangen wir an, wie die Katze um den heißen Brei zu schleichen.”

Dies geschehe aus Angst, in eine falsche Ecke gestellt zu werden, so Tekkal. “Damit fallen wir den friedliebenden Muslimen, den säkularen Muslimen, für die Religion Privatsache ist, in den Rücken.” Gegen Islamismus vorzugehen, beuge auch Muslimfeindlichkeit vor. “Man kann beides auf einmal bekämpfen. Es ist eigentlich ganz einfach.”

Tekkal (46) ist eine deutsche Journalistin, Autorin und Menschenrechtlerin jesidischer Herkunft. Unter anderem war sie Mitglied der von der Bundesregierung 2019 bis 2021 eingerichteten Fachkommission Fluchtursachen.