Die Evakuierung der Menschen in der ukrainischen Region Sumy ist den Beobachtungen einer Hilfsorganisation in vollem Gange – was das für die Menschen und für Deutschland bedeutet.
Mehr als 40.000 Ukrainer müssen einem ortsansässigen Menschenrechtler zufolge die Region Sumy an der Frontlinie verlassen. Zugleich gebe es in den Aufnahmeorten im Westen des Landes nur sehr begrenzte Kapazitäten, sagte der Landesdirektor Ukraine der Hilfsorganisation “Help”, Oleksandr Novykov, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch in Bonn. Insbesondere Ukrainer ohne Familie außerhalb ihres eigentlichen Wohnortes hätten dort häufig keine Bleibe. Betten seien in den dürftigen Notunterkünften zudem bereits knapp.
Hinzu komme, dass sich die humanitäre Lage seit dem Konflikt zwischen Israel und Palästina, beziehungsweise dem Iran, nochmals “extrem” verschlechtert habe. Es mangele an Hygieneprodukten und Lebensmitteln, so Novykov.
Dass die Evakuierten nach Deutschland fliehen, hält die Hilfsorganisation für unwahrscheinlich. “Zum jetzigen Zeitpunkt liegen uns keine Daten vor, die darauf hindeuten, dass Evakuierte die Ukraine in großer Zahl verlassen.” Zwar könne es Einzelfälle geben, die einen Umzug ins Ausland in Erwägung ziehen, wenn sie bereits Verwandte dort haben. Dies sei aber kein weit verbreiteter Trend.