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Gedanken zum Predigttext für den 13. Sonntag nach Trinitatis

Predigttext am 13. Sonntag nach Trinitatis: Matthäus 6,1–41 Habt Acht auf eure Frömmigkeit, dass ihr die nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden; ihr habt sonst keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. 2 Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen lassen, wie es die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. 3 Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, 4 damit dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.

Von Angelika Scholte-Reh

Ich gebe meine leeren Pfandflaschen beim Discounter im Nachbarstädtchen ab und der Automat bietet mir an, ich könne mein Geld auch für die „Tafeln“ spenden. Bei der Lebensmittelkette auf der anderen Straßenseite kann ich mich an der Aktion „Deutschland rundet auf“ beteiligen und Centbeträge, die sich am Ende doch „läppern“, für eine gute Sache geben. Das Schnellrestaurant, in das meine Konfis gerne mal gehen, hat eine Sammeldose für Kupfergeld aufgestellt, um Häuser zu bauen, in denen Eltern ihren schwerkranken Kindern nahe sein können. Ich finde das gut! Denn auch in unserer Gesellschaft, in der das soziale Netz relativ eng und gut gespannt ist, gibt es Armut und Menschen, die an den Rand geraten. Da ist fantasievolle Hilfe notwendig. Und: Für den Discounter, die Lebensmittelkette und die Schnellrestaurants ist das bei aller Nächstenliebe auch eine höchst willkommene Werbung. Da wird am Ende des Jahres ein dicker Scheck überreicht oder ein neues Eltern-Kind-Haus eröffnet und die Presse berichtet freundlich. „Sie haben ihren Lohn erhalten“, sagt Jesus. Die Bewunderung und Anerkennung der Menschen ist ihnen zu recht gewiss. „Tu Gutes und rede darüber!“ Dann sorgt das Gute für Werbung und Ehre unter den Menschen.

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