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Mehrzahl der evangelischen Gemeinden hat unter 900 Mitglieder

Die Mehrzahl der evangelischen Gemeinden in Bayern hat mittlerweile weniger als 900 Mitglieder. Trotzdem habe es in den letzten Jahren nur 13 Fusionen gegeben, so dass die Gesamtzahl der Gemeinden noch immer über 1.500 liege, sagte Oberkirchenrat Florian Baier bei seinem Bericht aus dem Landeskirchenrat am Montagabend vor der Synode in Amberg. Mit derzeit 1.525 Gemeinden sei die bayerische Landeskirche in Deutschland diejenige „mit der zweithöchsten Anzahl von Gemeinden“. Diese Kleinteiligkeit führe in den Verwaltungsstellen „zu einem strukturbedingten Mehraufwand von 15 bis 20 Prozent oder sechs bis acht Millionen Euro pro Jahr“, so Baier, der die Abteilung „Gemeinden und Kirchensteuer“ leitet.

Nach Überzeugung des Landeskirchenrats brauche es deshalb „noch mehr freiwillige Vereinigungen“ von Kirchengemeinden. Sie sollen laut Baier als Körperschaften des öffentlichen Rechts selbstständig bleiben, aber Verwaltungsaufgaben an eine übergeordnete Regionalgemeinde abgeben. Diese müssten in der Regel „mindestens 8.500 Gemeindeglieder“ umfassen, damit ihnen Teams mit mindestens fünf Vollzeitstellen zugewiesen werden könnten. Für die Ballungsräume der Großstädte empfehle man „wesentlich größere Räume“, in ländlichen, katholisch geprägten Regionen reichten 6.800 Mitglieder für eine Regionalgemeinde aus.

Ob das Modell kommt und welche konkreten Aufgaben die Regionalgemeinden für ihre Mitglieder übernehmen sollen – von Geschäftsführung über Immobilien bis Arbeitsverträge – müsse auch in „intensiven Diskussionen“ noch geklärt werden, so Baier. Ziel sei es jedoch, die nötigen Strukturreformen 2026 anzustoßen und bereits ab 1. Januar 2027 mit der Umsetzung zu beginnen. (3716/25.11.2025)