Artikel teilen:

Mehrheit in Deutschland will Klimaschutz – aber sozialverträglich

Der Großteil der deutschen Bevölkerung erkennt aktuellen Erhebungen zufolge die Gefahren des Klimawandels an und wünscht sich mehr Klimaschutz. Gleichzeitig machten sich viele Menschen Sorgen um die Folgen von Klimaschutzpolitik, wie das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) am Donnerstag mitteilte. Das SOFI ist als Göttinger Standort am bundesweiten Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) beteiligt. Das FGZ hat jetzt seinen zweiten Zusammenhaltsbericht vorgelegt.

Konkret befürchten demnach 83 Prozent der Befragten negative Folgen des Klimawandels. 71 Prozent meinen, dass die Politik noch mehr zur Bekämpfung der Klimakrise tun müsse. Nur acht Prozent lehnen eine ökologische Transformation ab. Zugleich fürchten 49 Prozent Jobverluste durch Klimaschutzpolitik und 42 Prozent ein Sinken ihres Lebensstandards.

Anhand von vertiefenden Interviews haben die Forscher den Angaben zufolge überdies herausgefunden, dass die Ablehnung von Klimaschutzpolitik nicht nur finanziell bedingt ist. So begegneten Menschen weiteren Zumutungen durch ökologische Anforderungen auch mit Ablehnung, weil sie ihre Lebensführung in Gefahr und ihre Lebensleistungen nicht ausreichend gewürdigt sähen. „Sofern Klimapolitik erfolgreich sein will, muss sie die Zumutungen, die mit Veränderungen verbunden sind, ernst nehmen und einen respektvollen Umgang mit den Sorgen der Menschen finden“, betonte SOFI-Forscherin Andrea Hense.