Der Konflikt zwischen Pakistan und Afghanistan kommt nicht zur Ruhe – im Gegenteil. Ein tödlicher Anschlag in der pakistanischen Hauptstadt verschärft die Lage zusätzlich.
Bei einer Explosion vor einem Gerichtsgebäude im pakistanischen Islamabad sind mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Pakistans Präsident Asif Ali Zardari sprach am Dienstag von einem “Selbstmordanschlag”. Im Internet kursierende Videos zeigen Flammen, Rauchwolken und die Reste eines ausgebrannten Fahrzeugs.
Verteidigungsminister Khawaja Asif vermutet offenbar die Terrorgruppe Tehrik-i-Taliban Pakistan hinter der Tat. Der Anschlag sei ein “Weckruf”, so der Minister. Er betonte: “Wir befinden uns im Kriegszustand.” Wer glaube, dass die Armee diesen Krieg nur im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet führe, der liege falsch. Mit Blick auf den anhaltenden Konflikt mit Afghanistan fügte Asif hinzu: “In diesem Umfeld wäre es sinnlos, sich größere Hoffnungen auf erfolgreiche Verhandlungen mit den Machthabern in Kabul zu machen.”
Erst kürzlich waren Friedensgespräche zwischen Pakistan und Afghanistan in Istanbul gescheitert. Pakistan wirft der afghanischen Taliban-Regierung vor, islamistischen Terrorgruppen Schutz zu gewähren, die im Grenzgebiet Anschläge verüben. Afghanistan weist den Vorwurf zurück. In den vergangenen Monaten war es zu mehreren bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den beiden Ländern gekommen.