Mehr Unterricht in Deutsch und Mathematik an NRW-Grundschulen

Wenige Tage vor Beginn des neuen Schuljahres in NRW hat Schulministerin Dorothee Feller (CDU) Neuerungen angekündigt. Um die Basiskompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Lesen, Schreiben und Rechnen zu stärken, soll es in den Grundschulen künftig mehr Deutsch- und Mathematikunterricht geben, sagte Feller am Donnerstag in Düsseldorf. In den Klassen 1 bis 4 sei pro Woche jeweils eine zusätzliche Stunde Deutsch und Mathematik geplant. Diese Änderung soll zum zweiten Schulhalbjahr umgesetzt werden.

Um sprachliche Fähigkeiten der Kinder festzustellen, wird bei der Grundschulanmeldung im Herbst 2024 ein neues, landesweites Verfahren eingesetzt. „Bislang haben die Grundschulen mit viel Aufwand eigene Testverfahren entwickelt“, sagte Ministerin. „Durch das einheitliche digitale Tool werden die Schulen entlastet und der Unterstützungsbedarf kann systematisch ermittelt werden.“

Zusätzlich werden die Grundschulen künftig von umfangreichen Dokumentationspflichten entlastet. Bislang musste detailliert beschrieben werden, wie die Richtlinien und Lehrpläne des Landes im Unterricht umgesetzt werden. „Das Verhältnis von Aufwand und Nutzen war zweifelhaft“, sagte Feller. Sie habe deshalb entschieden, dass die Grundschulen zukünftig keine Arbeitspläne mehr erstellen müssten, sondern lediglich schuleigene Unterrichtsvorgaben.

Eine besondere Herausforderung vor allem für die weiterführenden Schulen ist nach Worten der Ministerin die Alphabetisierung zugewanderter Schülerinnen und Schüler. „Viele haben in ihrer Heimat nie eine Schule besucht oder eine andere Schrift gelernt. Wir gehen von einer fünfstelligen Zahl aus“, sagte sie. Deshalb stelle das Schulministerium den Schulen zum neuen Schuljahr einen Praxisleitfaden mit konkreten Hilfestellungen zur Deutschförderung neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler zur Verfügung. „Unser Ziel ist, faire Bildungschancen zu schaffen“, sagte Feller.