Mehr politische Straftaten in Berlin

Im vergangenen Jahr hat es in Berlin deutlich mehr politisch motivierte Straftaten gegeben. Die Zahl stieg um rund ein Viertel (plus 25,4 Prozent) auf 6.420 Fälle, wie aus der am Mittwoch im Internet veröffentlichten Bilanz zur politisch motivierten Kriminalität 2023 in Berlin hervorgeht. Konkret waren das 1.306 Fälle mehr als im Jahr 2022 (5.114 Fälle).

Laut Innenverwaltung und Polizei handelte es sich in 543 Fällen um politisch motivierte Gewaltdelikte. Das war etwas weniger als im Vorjahr (566 Fälle) und entsprach einem Rückgang um 4,1 Prozent.

Deutlich gestiegen sind den Angaben zufolge Fälle mit antisemitischer Motivation. Die Zahlen stiegen hier von 380 auf 892 Fälle im Jahr 2023, ein Plus von fast 135 Prozent. 537 Fälle mit antisemitischer Motivation wurden zusätzlich dem Feld „Israel“ zugeordnet, hieß es. Verantwortlich für diesen enormen Anstieg wird der Nahostkonflikt gemacht. In diesem Bereich stiegen die absoluten Zahlen mit konkretem Bezug zum Nahostkonflikt von 76 Taten in 2022 auf 883 Fälle in 2023.

Mit Blick auf die sexuelle Orientierung wurden 690 Fälle gezählt. Auch dies entspricht einem deutlichen Anstieg (2022: 542 Fälle). Im Zusammenhang mit Klima- und Umweltschutz stiegen die Fälle politisch motivierter Kriminalität von 404 auf 682 registrierte Fälle. Die überwiegende Zahl (614 Fälle) kam hier aus dem linken Spektrum.

Fast halbiert haben sich Fälle mit Bezug zum Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Die Zahlen sanken von 580 auf 299 Taten. Die politisch motivierte Kriminalität von rechts nahm leicht zu (von 2.181 auf 2.294 Fälle), die von links deutlich (von 956 auf 1.128 Fälle).