Mehr politisch motivierte Straftaten im Saarland registriert

Die polizeiliche Kriminalstatistik für das Saarland verzeichnet im Jahr 2023 mit 705 Delikten rund 30 Prozent mehr politisch motivierte Straftaten als im Vorjahr. Bis auf den Bereich ausländische Ideologie gebe es in allen Bereichen mehr Delikte, sagte Innenminister Reinhold Jost (SPD) am Dienstag in Saarbrücken. Rechtsmotivierte politische Kriminalität mache mit 367 Fällen und einem Zuwachs von 24 Prozent den größten Anteil der Fallzahlen (52,1 Prozent) aus. Zu den häufigsten Delikten zählen hier den Angaben zufolge Propaganda und Volksverhetzung.

Der Bereich Hasskriminalität mit etwa Hatespeech sei um 94 auf 256 Fälle gestiegen – die meisten könnten davon ebenfalls dem rechten Spektrum zugeordnet werden (164 Delikte). Die Zahl der antisemitischen Straftaten nahm der Statistik zufolge ebenfalls zu – um 47 auf insgesamt 85. Hierunter seien 35 dem „Phänomenbereich rechts“ zuzuordnen.

Mit Blick auf linksmotivierte Kriminalität verzeichnet die Statistik einen Zuwachs um neun auf insgesamt 20 Fälle. Diese bestehen laut Innenminister Jost hauptsächlich aus Sachbeschädigungen. Im Bereich der religiösen Ideologie gebe es wiederum einen Zuwachs um 13 Delikte auf insgesamt 18. Herbei geht es dem Innenminister zufolge vor allem um islamistische Gruppierungen wie etwa den „Islamischen Staat“ oder „Al-Kaida“.