Nach Schätzung des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg werden in Berlin mehr als 270.000 Beschäftigungsverhältnisse davon profitieren, wenn der Mindestlohn zum Jahreswechsel auf 13,90 Euro pro Stunde steigt. Bei der zweiten Erhöhung ab 2027 auf 14,60 Euro erhöhe sich die Zahl um weitere 67.000 Jobs, wie das Statistikamt am Montag mitteilte.
Somit würden nach der zweiten Stufenerhöhung geschätzt etwa ein Fünftel (19,2 Prozent) der Beschäftigungsverhältnisse in der Hauptstadt von der Mindestlohnerhöhung profitieren. In Berlin gab es demnach im April 2024 etwa 1,77 Millionen Jobs.
Dabei handele es sich um alle bezahlten Beschäftigungsverhältnisse, die Menschen dort ausüben, egal, ob jemand einen oder mehrere Jobs hat, hieß es. Gezählt würden die einzelnen Beschäftigungen, nicht die Personen.
Bundesweit werden nach Schätzung des Statistischen Bundesamtes bis zu 6,6 Millionen Menschen von der Mindestlohnerhöhung profitieren. Darunter überdurchschnittlich häufig Frauen, weil sich in rund 20 Prozent der von Frauen ausgeübten Jobs der Stundenverdienst erhöhen wird. Bei den Männern seien es nur rund 14 Prozent.
Auch regional zeigten sich Unterschiede: In Ostdeutschland liege der Anteil der betroffenen Beschäftigungsverhältnisse mit rund 20 Prozent deutlich höher als in Westdeutschland mit rund 16 Prozent.
Die mit Arbeitgebervertretern und Gewerkschaftern besetzte Mindestlohnkommission hatte Ende Juni eine Lohnuntergrenze von 13,90 Euro pro Stunde ab 2026 und von 14,60 Euro ab 2027 empfohlen. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) kündigte an, der Empfehlung folgen zu wollen.