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Mehr als 2.800 Menschen mit Aids in Sachsen

In Sachsen lebten Ende 2024 mehr als 2.800 Menschen mit HIV/Aids. Darauf verwies Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Sonntag in Dresden zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember. Laut einer Schätzung des Robert Koch-Instituts gibt es zudem noch mehr als 460 Menschen im Freistaat, die ihre HIV-Infektion Ende 2024 noch nicht kannten.

Eine sogenannte antiretrovirale Therapie erhalten demnach in Sachsen 2.740 Menschen. Dies sei ein Beleg für eine gut ausgebaute Versorgung in Sachsen, sagte Köpping. Besondere Aufmerksamkeit erfordere der hohe Anteil später Diagnosen. So wurden im vergangenen Jahr 130 HIV-Erstdiagnosen registriert, davon 35 mit einem bereits fortgeschrittenen Immundefekt und 20 mit einer Aids-Erkrankung.

Köpping betonte, der Welt-AIDS-Tag erinnere daran, „Solidarität zu zeigen und Betroffenen in Sachsen mit Respekt zu begegnen“. Dank moderner Therapien sei bei rechtzeitiger Diagnose ein langes und gesundes Leben mit HIV gut möglich. Diskriminierung und Unwissen seien weiterhin die größten Hindernisse für Prävention und Teilhabe.

Sachsen fördert nach eigenen Angaben die Arbeit der vier Aidshilfen mit jährlich bis zu 570.000 Euro. Die Präventionsarbeit der Gesundheitsämter werde mit 50.000 Euro pro Jahr gefördert.

Der Vorsitzende der Linkspartei in Sachsen, Marco Böhme, kritisierte einen unzureichenden Zugang zu HIV-Präventionsmedikamenten (PrEP) im Freistaat.
Es gebe kaum Arztpraxen, die PrEP verschreiben dürften. „Wer sich wirksam vor HIV schützen möchte, steht vielerorts vor verschlossenen Türen“, erklärte er am Sonntag.