Medienkunst-Festival erforscht Wandel der sinnlichen Wahrnehmung

Das 37. Medienkunst-Festival European Media Art Festival (EMAF) in Osnabrück eröffnet am kommenden Mittwoch (24. April). Bis zum 28. April sollen unter anderem rund 100 Langfilme gezeigt und zehn Installationen sowie Performances präsentiert werden, teilten die Initiatoren am Freitag mit. In sechs Talkrunden solle zudem das Festival-Motto „Feelers, Sensors“ erörtert werden. Dabei gehe es um die Frage, welche Rolle Sinne wie Hören, Riechen oder Sehen für die „menschliche und nichtmenschliche Erfahrung von Wirklichkeit“ spielen.

In der Gesellschaft sei eine zunehmende Privatisierung von Raum und Sinneswahrnehmungen zu beobachten, hieß es. Dies zeige sich etwa durch moderne Kopfhörer, die Außengeräusche von dem Menschen weitgehend abschotteten. Was oder wer wahrgenommen, öffentlich gesehen oder gehört werde, sei aber auch eine politische Frage. Auf dem Festival solle diskutiert werden, wie „sensiblere Fühler und gerechtere Sensoren“ für das menschliche Miteinander gefunden oder entwickelt werden können.

Veranstaltungsorte sind in diesem Jahr die Kunsthalle Osnabrück, die Lagerhalle und das Filmtheater Hasetor, der Kunstraum hase29, das Haus der Jugend, das Museumsquartier Osnabrück und die Skulptur-Galerie. Zur Eröffnung am 24. April, um 19.30 Uhr in der Kunsthalle Osnabrück werden mehr als 1.000 Besucherinnen und Besucher erwartet.

Das Festival gilt eigenen Angaben zufolge als eines der international einflussreichsten Foren für zeitgenössische Medienkunst. Jährlich begegnen sich dort bis zu 14.000 internationale Künstler, Kuratoren, Forschende, Studierende sowie Film- und Kunstinteressierte.