Matthias Brandt mit Zuckmayer-Medaille geehrt – Kritik an AfD

Der Autor und Schauspieler Matthias Brandt hat für seine Verdienste um die deutsche Sprache die Carl-Zuckmayer-Medaille 2024 erhalten. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) würdigte Brandt am Donnerstagabend in Mainz als herausragenden Künstler. „Er zeigt uns, wie man eine Botschaft vermittelt und Menschen berührt, ohne laut oder schrill zu sein“, sagte Dreyer laut Redemanuskript.

Brandt bezog sich in seiner Dankesrede auf die am Abend in Mainz und in mehreren weiteren Städten geplanten Demonstrationen gegen rechtsextreme Politik. „Von Tag zu Tag mehr entblößt sich die AfD gerade als offen rechtsextreme, antidemokratische, antieuropäische, toleranz- und freiheitsfeindliche Partei. Es ist eine Partei der Kälte, der Teilnahmslosigkeit und des Gegeneinanders, die noch nie einen konstruktiven gesellschaftlichen Beitrag geleistet hat, sondern sich stattdessen aufs Pöbeln verlegt. Das hatten wir schon mal.“ Eine große Mehrheit der Bürger wolle mit Rechtsradikalen nichts zu tun haben, sagte Brandt.

Auch Dreyer rief zum Schutz der Grundrechte und der Demokratie auf. „Stoppt die Brandstifter, stoppt die Feinde der Demokratie. In einer Zeit, in der Rechtsextremisten ganz offen die Menschenwürde und das demokratische Gleichheitsversprechen in Frage stellen, ist es mir ein besonderes Anliegen, an alle zu appellieren, die eigene Stimme für Demokratie und Menschlichkeit zu nutzen.“

Der Schriftsteller Carl Zuckmayer (1896-1977) schuf die Theaterstücke „Der Hauptmann von Köpenick“ und „Des Teufels General“. Die Preisträger erhalten eine Medaille sowie ein 30-Liter-Fass Nackenheimer Wein, Zuckmayers Lieblingswein. Zu bisherigen Trägern der Medaille gehören Martin Walser, Monika Maron, Udo Lindenberg, Volker Schlöndorff, Robert Menasse, Maren Kroymann und Rafik Schami. Das Land Rheinland-Pfalz verleiht die Auszeichnung traditionell am 18. Januar, dem Todestag des Namensgebers.