Mannheimer Kirche ermöglicht Kartenzahlung bei Kollekte
Die evangelische Landeskirche Baden startet ein Pilotprojekt für bargeldlose Spenden. Künftig Tablet statt Klingelbeutel?
Die evangelische Kirche im Südwesten testet in der Mannheimer Christuskirche bargeldloses Spenden per Kartenzahlung. Das Pilotprojekt startet am Sonntag, läuft ein Jahr und soll bei positiver Resonanz auf Kirchen in ganz Baden ausgeweitet werden, wie die Landeskirche mitteilte. Das Interesse der Kirchengemeinden sei groß.
In der evangelischen Mannheimer Christuskirche sind ergänzend zur Bargeldspende im Klingelbeutel Gottesdienstbesucher nun gebeten, ihre Spende per Kartenzahlung an einer im Eingangsbereich aufgestellten Spendensäule zu zahlen. Auch eine Spendenbescheinigung ist dort abrufbar. “Die Kartenzahlung ist die Bezahlart, die in der älteren Zielgruppe am meisten akzeptiert ist”, sagte der kirchliche Fundraiser Sebastian Carp.
Tablet für bargeldloses Zahlen durch die Kirchenbänke reichen
Für die technische Abwicklung arbeitet die Kirche mit einem britischen Dienstleister zusammen, der auch für die Anglikanische Kirche aktiv ist. Im Gegensatz zu im Einzelhandel verbreiteten deutschen Dienstleistern gebe es hier geringere Gebühren, betonte die Kirche. So koste die Spendensäule inklusive Tablet etwa 800 Euro; für die Abrechnung gehen 1,69 Prozent der Spenden an den Dienstleister.
Denkbar sei es künftig auch, das Tablet für bargeldloses Zahlen durch die Kirchenbänke zu reichen, sagte ein Kirchensprecher auf Anfrage. Dazu brauche es im Kirchenraum jedoch eine stabile Internetverbindung. Das sei in der Mannheimer Christuskirche nicht der Fall.
Beim katholischen Erzbistum Freiburg hieß es, derzeit gebe es hier keine entsprechenden Planungen: “Die Sammlung von Kleingeld erfreut sich offenbar weiter großer Beliebtheit.”