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Mehr als 100 Menschen erinnern an Homophobie-Opfer Klaus-Peter Beer

Mehr als 100 Menschen haben am Sonntag bei einer Mahnwache an den 30. Todestag des Homophobie-Opfers Klaus-Peter Beer in Amberg erinnert. Beer wurde am 7. September 1995 von zwei Neonazis in Amberg brutal ermordet, weil seine Homosexualität nicht in das Weltbild seiner Mörder gepasst habe, teilte das „Bündnis gegen das Vergessen“ am Montag mit. „Lange wurde über die Tat der Mantel des Schweigens gehüllt. Wir wollen heute einmal mehr ein Zeichen setzen gegen das Vergessen“, sagte Bündnis-Sprecher Stefan Dietl.

Erst 2021 wurde Beer offiziell als Opfer rechter Gewalt in die Polizeistatistik aufgenommen. Ende 2020 beschloss der Rat der Stadt Amberg, eine Gedenktafel für Beer am Vilssteg anzubringen, nachdem diese Forderung bereits viele Jahre im Raum gestanden hatte. Gefragt sei aber nicht nur die Politik, sondern die gesamte Stadtgesellschaft, sagte Dietl: „Gefordert sind wir alle. Wir dürfen nicht wegschauen, sondern müssen alles dafür tun, dass nie wieder ein Mensch sein Leben verliert, weil er nicht in das faschistische Weltbild seiner Mörder passt.“

Phillip Pietsch von Kunterbunt Amberg sagte laut Mitteilung, dass queere Menschen auch heute immer wieder ins Visier der extremen Rechten geraten. „Aktuell sehen wir, dass Queerfeindlichkeit zunimmt. Immer öfter kommt es zu Drohungen bis hin zu gewaltsamen Übergriffen auf queere Menschen oder Veranstaltungen wie dem CSD“, mahnte Pietsch. (2878/08.09.2025)