„Macht Raum Gewalt“ – Ausstellung über NS-Architektur in Berlin

Wer wie leben durfte – und wer wie sterben musste. Das entschieden die Raumplaner der NS-Herrschaft. Die Akademie der Künste arbeitet diese Ideologie in einer neuen Ausstellung bis zur Gegenwart auf.

Die Zeppelintribüne in Nürnberg, entworfen von NS-Architekt Albert Speer
Die Zeppelintribüne in Nürnberg, entworfen von NS-Architekt Albert SpeerImago / Panthermedia

Die Berliner Akademie der Künste zeigt von Mittwoch an eine Ausstellung über NS-Architektur. Gezeigt werde, wie Raum- und Stadtplanung sowie Architektur dazu beitrugen, die rassistische Ideologie der Nationalsozialisten in der Gesellschaft zu verfestigen, teilte die Akademie mit. Dabei würden das Deutsche Reich, die von ihm besetzten Gebiete im Osten Europas und internationale Querbezüge in den Blick genommen.

Unter dem Titel „Macht Raum Gewalt. Planen und Bauen im Nationalsozialismus“ werden unter anderem Fotografien, Filme und andere Zeitdokumente präsentiert. Im Mittelpunkt stehen unter anderem menschenverachtende Produktionsbedingungen des Bauens. Die Ausstellung ist im Haus am Pariser Platz bis zum 16. Juli zu sehen.

Was bleibt bis heute

Dokumentiert wird unter anderem der Wohnungs- und Siedlungsbau, die Partei- und Staatsarchitektur sowie der Lagerbau. Darüber hinaus geht es um Kontinuitäten in Städtebau und Architektur in Ost und West nach 1945 sowie bauliche Hinterlassenschaften des Nationalsozialismus.

Die Ausstellung präsentiert die Ergebnisse des vom Bundesbauministerium in Auftrag gegebenen Forschungsprojekts „Planen und Bauen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen, Wirkungen“. In den Sälen der wiederaufgebauten Akademie arbeitete seinerzeit der NS-Architekt Albert Speer als „Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Berlin“. Begleitet wird die Ausstellung von Symposien, Filmvorführungen, Diskussionsrunden, Konzerten und Lesungen.