Luft nach oben

Besser als erwartet, aber nicht wirklich gut: Auf einer Skala von null bis 100 erreicht der gesellschaftliche Zusammenhalt in Deutschland einer aktuellen Studie zufolge nur rund 60 Punkte (siehe Artikel oben). Und das hängt nicht etwa  mit irgendwelchen gottgegebenen Umständen zusammen, sondern eindeutig mit den sozialen und ökonomischen Lebensverhältnissen: Dort, wo die Menschen ärmer sind, wo sie weniger berufliche Perspektiven haben, ist das Gefühl des Zusammenhalts geringer ausgeprägt. Damit bestätigt die Studie einmal mehr, was schon längst bekannt ist: Für dauerhaften sozialen Frieden braucht es Gerechtigkeit und ökonomische Sicherheit.

Für die Politik wird also die Aufgabe bleiben, gerechte Lebensverhältnisse zu schaffen. Gefragt sind zudem andere gesellschaftliche Akteure, vor allem auf lokaler Ebene. Hier dürften und sollten sich auch die Kirchengemeinden angesprochen fühlen: Dass sie weiterhin Menschen zusammenbringen und Begegnungen ermöglichen, damit Vertrauen und Zusammenhalt wachsen können.