Ludwig van Beethoven und sein Geburtshaus in Bonn

Ludwig van Beethoven wurde vermutlich am 16. Dezember 1770 im Hinterhaus der Bonngasse 20 in Bonn geboren. Seine Taufe in der – später zerstörten – katholischen Remigiuskirche ist für den 17. Dezember belegt. Seine Eltern waren der Hoftenor Johann van Beethoven (1740-1792) und Maria Magdalena geborene Keverich (1746-1787). Von Ludwigs sechs Geschwistern erreichten nur zwei Brüder das Erwachsenenalter. Seine außerordentliche musikalische Begabung wurde früh erkannt. Mit sieben Jahren trat er erstmals öffentlich als Pianist auf. 1792 entschloss sich Beethoven, in die Musik-Metropole Wien zu ziehen. Seine beiden Brüder folgten ihm 1794.

Beethovens Geburtshaus wechselte fortan häufig die Besitzer. Zuletzt lebten vor allem ärmere Familien in dem schlichten Bürgerhaus. Schließlich wurde dort ein Kaufladen sowie eine Schankwirtschaft mit „Singhalle“ eröffnet.

Daraufhin erwarben zwölf Bonner Bürger am 24. Februar 1889 für 57.000 Mark das Haus. Der damit gegründete Verein mit seinen rund 700 Mitgliedern ist bis heute Träger des Beethoven-Hauses, das am 10. Mai 1893 eingeweiht wurde. Dem Verein zur Seite gestellt wurde 1999 die Stiftung Beethoven-Haus. Zum 125-Jahr-Jubiläum des Vereins 2014 wurde von der Stiftung der „Kreis der Freunde und Förderer des Beethoven-Hauses“ ins Leben gerufen. 2016 gründete das Beethoven-Haus die gemeinnützige Beethoven Jubiläums Gesellschaft, die das Gesamtvorhaben „BTHVN2020“ zum 250. Geburtstag des Komponisten koordinierte.

Zu der kulturellen Einrichtung gehört die weltweit bedeutendste Beethoven-Sammlung, das Museum in Beethovens Geburtshaus, eine musikwissenschaftliche Forschungsabteilung nebst Bibliothek und Verlag sowie der Kammermusiksaal. Mit jährlich rund 100.000 Besuchern, etwa die Hälfte von ihnen aus dem europäischen Ausland, aus den USA, China und Japan, zählt es zu den weltweit bedeutendsten Musikermuseen.