Der Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah hält am Sonntag (12. November) um 11 Uhr die diesjährige Marbacher Schillerrede. Die Veranstaltung im Deutschen Literaturarchiv (DLA) sei ausgebucht – die Rede könne aber auch per Livestream verfolgt werden, teilte das Deutsche Literaturarchiv Marbach am Dienstag mit. Gurnah entwerfe „Gesellschaftsepen von eigener Poesie, humorvoll und ironisch“ und erzähle dabei von den Auswirkungen des Kolonialismus, von Flucht und Migration, so das DLA.
Abdulrazak Gurnah wurde 1948 in Sansibar, Tansania, geboren und ging mit 18 Jahren zum Studium nach England. Er unterrichtete zuerst zwei Jahre an der Bayero University Kano in Nigeria. Danach lehrte er bis zu seiner Emeritierung 2017 an der University of Kent in Canterbury englische und postkoloniale Literatur. Gurnah schreibt in englischer Sprache Kurzgeschichten und Romane. Seine Essays gelten der afrikanischen Literatur und postkolonialen Autoren. 2021 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
Mit der Schillerrede wird jährlich an den Geburtstag von Friedrich Schiller am 10. November 1759 in Marbach erinnert. Bisherige Schillerredner waren unter anderem Daniel Kehlmann (2022), Christian Drosten, Orhan Pamuk, Jan Assmann und Richard von Weizsäcker. (2652/07.11.2023)