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Literaturarchiv präsentiert Lieder zu Geburt, Liebe und Tod

Das gesungene Wort steht in einer Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne in Marbach im Mittelpunkt. Das Lied begleite wie keine andere musikalische Gattung das menschliche Leben, sagte Kuratorin Gunilla Eschenbach am Donnerstag bei einer Pressevorbesichtigung. Die Schau unter dem Titel „Singen! Lied und Literatur“ ist vom 24. September bis zum 3. Februar 2024 zu sehen.

Die Ausstellung zeige keine Geschichte des Liedes, sondern wolle Lieder in soziale Kontexte stellen, in denen sie erklingen, und nach deren medialer Wirkweise fragen, hieß es. 45 Exponate aus den fünf Themenbereichen Geburt, Natur, Liebe, Politik und Tod werden arrangiert und mittels Hörstationen zum Erklingen gebracht.

Zu sehen ist unter anderem das handschriftliche Original von Friedrichs Silchers (1789-1860) berühmter Vertonung von Heinrichs Heines Gedicht der „Lorelei“ sowie den Erstdruck des Textes der Ode „An die Freude“ von Friedrich Schiller in seiner ersten, eher unbekannten Vertonung von Christian Gottfried Körner (1756-1831). Die Ausstellung stellt auch Lieder vor, die erst bei der Ausstellungsvorbereitung zum Vorschein kamen. Eine „SongToolBox“ bietet Besucherinnen und Besuchern an, ihre eigenen Lieder zu produzieren und als Video aufzunehmen, wie beispielsweise einen Rap zum Lorelei-Lied.

Die Schau findet im Rahmen der fünfteiligen Reihe „#Literatur bewegt“ statt. Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Das Lied ist nach offiziellen Angaben die dominante Gattung im Musikalienbestand des Deutschen Literaturarchivs (DLA) Marbach mit seinen rund 5.100 Notendrucken und 2.800 Notenhandschriften vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.