Linksfraktion: Keine Trendwende bei Zwangsräumungen in Hamburg
In Hamburg sind im vergangenen Jahr 1.002 Haushalte zwangsgeräumt worden. Damit sei weiterhin keine Trendwende in Sicht, kritisierte die Linksfraktion laut Mitteilung von Sonntag und unter Verweis auf Zahlen, die der Senat ihr auf eine Anfrage hin mitgeteilt habe. 214 Räumungen erfolgten demnach in Wohnungen des städtischen Wohnungsunternehmens Saga. 2022 hätten 999 Haushalte ihre Wohnung verloren, davon 233 bei der Saga. Die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Olga Fritzsche, erklärte, die Stadt dürfe nicht zulassen, dass geräumt wird, ohne dass für die Betroffenen Ersatzwohnraum zur Verfügung steht.
„Zumindest bei der Saga hat die Stadt Einfluss, den sie nutzen muss“, sagte Fritzsche. Dass es Spielräume zur Aussetzung von Zwangsräumungen gibt, sei während der Pandemie zu sehen gewesen.
Wie die Linksfration weiter mitteilte, meldeten sich im vergangenen Jahr 2.222 Haushalte bei den Fachstellen für Wohnungsnotfälle obdachlos oder von Obdachlosigkeit bedroht. Die Gründe für den Verlust der eigenen Wohnung seien sicherlich vielfältig, aber Zwangsräumungen stellten häufig den Beginn jahrelanger Obdachlosigkeit dar, hieß es. Auch weil der Wohnungsmarkt in Hamburg so angespannt ist, hätten die Menschen dann häufig gar keine Chance mehr auf eine Wohnung.