Limburger stimmen über Bürgerbegehren zur Tötung von Tauben ab

Am Sonntag liegen den knapp 27.000 Wahlberechtigten in Limburg an der Lahn gleich drei Wahlzettel vor. Sie sind aufgerufen, über das EU-Parlament abzustimmen, über den nächsten Landrat des Kreises Limburg-Weilburg und auch über den Bürgerentscheid zur „Stadttaubenproblematik“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Limburg. Dabei geht es um die Frage, ob ein Teil der rund 700 Tauben in der Innenstadt getötet werden soll. Seit langem gibt es in Limburg Diskussionen darüber, wie der Taubenbestand reduziert werden kann, um Menschen und Gebäude vor dem Taubenkot zu schützen.

Die Stadtverordnetenversammlung hatte im November beschlossen, einen Falkner zu beauftragen, einen Teil der Tauben zu betäuben und zu töten. Die Initiative „Stoppt das Taubentöten“ hat daraufhin ein Bürgerbegehren auf den Weg gebracht, das den Angaben zufolge 3.310 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Unterschrift unterstützt haben. Notwendig gewesen wären zehn Prozent der Wahlberechtigten der letzten Kommunalwahl, das heißt 2.672 Unterschriften hätten ausgereicht.

Auf dem Stimmzettel am Sonntag lautet die Frage nun, ob der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aufgehoben werden soll? Wer mit „Ja“ antwortet, spricht sich gegen das Töten der Tauben aus. „Nein“ bedeutet, dass die Tauben durch einen Falkner getötet werden. Für einen erfolgreichen Bürgerentscheid muss den Angaben zufolge die Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf Ja lauten und diese müssen mindestens 25 Prozent der 26.647 Wahlberechtigten ausmachen, das wären rund 6.660 Ja-Stimmen.

Als Alternative zur Tötung war diskutiert worden, den Bestand mithilfe von zwei Taubenhäusern zu reduzieren. Darin müssten die Tauben gefüttert und betreut werden, damit sie dort ihre Eier ablegen, die dann durch Attrappen ersetzt werden. Das allerdings bringe den Angaben zufolge Investitionskosten von rund 90.000 Euro und jährlichen Kosten von rund 13.000 Euro mit sich.