Lichtdenkmal am Justizpalast erinnert an Frauen im Widerstand

“Erinnerung wachhalten” und dabei jener Menschen gedenken, die sich gegen den Nationalsozialismus zur Wehr gesetzt haben. Dazu gehören auch 18 Frauen, deren Porträts zu abendlicher Stunde in München leuchten werden.

Mit einem Lichtdenkmal am Münchner Justizpalast soll Mittwochabend (24. April) an 18 Frauen im Widerstand gegen das NS-Regime erinnert werden. Dafür werden deren Porträts von 20 bis 21.15 Uhr an die Süd-Fassade des Gebäude projiziert, wie das Justizministerium am Freitag mitteilte. Das Kunstprojekt wird von der bayerischen Justiz zusammen mit dem Verein J.E.W.S. (Jews Engaged With Society) verantwortet. Es handele sich um einen einzigen Termin. Weitere Erinnerungsveranstaltungen in der Reihe “Faces for the Names” sollen jedoch folgen.

Persönlichkeiten wie die Vorsitzende der Weiße-Rose-Stiftung, Hildegard Kronawitter, und Schülerinnen aus München stellen die Schicksale der Menschen hinter den Bildern vor. Unter den Frauen finden sich die Namen von Sophie Scholl von der studentischen NS-Widerstandsgruppe “Weißen Rose” und Ellen Ammann, die als katholische Landtagsabgeordnete am 9. November 1923 in München dazu beitrug, den geplanten Putsch von Adolf Hitler zu verhindern. Außerdem werden Anita Augspurg, Lotte Branz, Erika Mann und Traute Lafrenz per Bild auf der Südfassade zu sehen sein.

“Mit ihrem Mut und ihrer Zivilcourage sind diese Frauen uns allen ein Vorbild”, sagte Justizminister Georg Eisenreich (CSU). Die Gesichter mahnten dazu, Hass, Ausgrenzung und antidemokratisches Handeln konsequent zu bekämpfen. J.E.W.S.-Vorstand Terry Swartzberg erklärte, seinem Verein sei die enge Zusammenarbeit mit den Schulen in München wichtig. Durch die Workshops seien eine Reihe von kreativen Beiträgen entstanden, mit denen die jungen Menschen ihre Betroffenheit und Bewunderung der Widerstandskämpferinnen zum Ausdruck bringen würden.