LfM-Audiopreis 2024 für herausragende Beiträge im Lokalfunk verliehen

Ein Podcast über das Leben im Gefängnis und eine Reportage über einen Sargbau-Workshop gehören zu den Gewinnern des diesjährigen Audiopreises der Landesanstalt für Medien NRW (LfM). In neun Kategorien wurden am Freitagabend vor rund 200 Gästen in Düsseldorf Beiträge des NRW-Lokalfunks und freie Produktionen ausgezeichnet. Von mehr 250 eingereichten Beiträgen waren 27 nominiert worden. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert.

„Mit dem Audiopreis ehren wir außergewöhnliche journalistische Arbeit, die eindrucksvoll zeigt, wie Audio den Lichtkegel auf gesellschaftliche Themen wirft und Orientierung in unübersichtlichen Zeiten bietet“, erklärte der nordrhein-westfälische Medienminister Nathanael Liminski (CDU). Verlässliche Stimmen, die informieren und inspirieren, lieferten einen konstruktiven Beitrag zum demokratischen Diskurs. Die Preisträger und Nominierten stärkten den Zusammenhalt in der Gesellschaft „und tragen zur Zukunft freier, kritischer Medien bei“, sagte Liminski. Ihre Beiträge spiegelten Vielfalt, Verantwortung und Verlässlichkeit wider.

LfM-Direktor Tobias Schmid hob hervor, dass sich die gesamte Branche täglich für Meinungsbildung und Demokratie einsetze. Besonders die regionale und lokale Vielfalt im NRW-Lokalfunk garantiere, dass Menschen die Themen hörten, die sie in ihrem Alltag betreffen. „Die außergewöhnliche Qualität der unzähligen täglich laufenden Beiträge ist der beste Schutz vor Verschwörungsmythen und Desinformation“, erklärte Schmid.

Den Preis der evangelischen Kirchen und der katholischen Kirche erhielt Simone Niewerth von Radio Lippewelle Hamm für ihre Beitragsreihe „Ein Möbelstück für die letzte Reise – Die Kirche lädt ein zum Sargbau-Workshop“. Das oft verdrängte Thema Tod und Sterben werde nicht schwermütig, sondern inhaltsstark und dennoch unverkrampft, witzig und ironisch behandelt, urteilte die Jury: „Immer wieder kann man herzhaft lachen.“

In der Kategorie „Recherche“ gewann der Podcast „Knast live – Leben und Arbeiten in der JVA Remscheid“ von Thorsten Kabitz (Radio RSG), in der Kategorie „Vor Ort“ ein Stück von Christina Strunck und Lena Zils (Antenne Münster) über die Aufstiegsfeier des SC Preußen Münster. Den Sozialpreis der Freien Wohlfahrtspflege bekam Joëlle Hermes (Radio Sauerland) für einen Beitrag zu Angeboten für Brustkrebs-Erkrankte. Radio WMW im Kreis Borken heimste gleich zwei Preise ein: Geehrt wurden Robin Niehaus in der Kategorie „Nachwuchs“ und Daniel Krawinkel und Silvia Ochlast in der Kategorie „Wissen“ für einen Beitrag zu Mythen um Wärmepumpen.

Weitere Auszeichnungen gingen in der Kategorie „Unterhaltung“ an Franziska Schütz und Sebastian Wiese (Radio Bielefeld), in der Sparte „Moderation“ an Isabel Leifeld und Sebastian Poullie (Radio Leverkusen) und in der Kategorie „Audiowerbung“ an Dirk Suhrborg (Wupper Küchen GmbH/Radio Wuppertal).

Die Landesmedienanstalt würdigt mit dem Audiopreis seit 1992 herausragende Leistungen im Bereich von Audio-Inhalten vor allem im privaten Hörfunk. Aber auch freie Produktionen, Podcasts und Social-Media-Angebote können eingereicht werden.