Letzte Generation blockiert erneut Verkehr in Berlin

An vielen Stellen in Berlin legten die Klimaaktivisten kurzzeitig den Verkehr lahm, unterstützt durch generationenübergreifende Protestierende. Erneut gibt es Berichte über Anfeindungen und Gewalt.

Gegen die Gleichgültigkeit – Aktivisten klebten ihre Hände mit Sekundenkleber auf den Asphalt
Gegen die Gleichgültigkeit – Aktivisten klebten ihre Hände mit Sekundenkleber auf den AsphaltImago / Olaf Schuelke

Klimaaktivisten der Letzten Generation haben am Dienstag in Berlin erneut wichtige Straßen und Kreuzungen blockiert. Eine Polizeisprecherin sprach von rund 20 Stellen, an denen der Verkehr zum Erliegen gekommen sei. Überall seien Einsatzkräfte vor Ort und es liefen „Maßnahmen“.

Auf der Sonnenallee in Berlin-Neukölln habe eine Person aus dem Asphalt herausgeflext werden müssen, teilte die Polizei auf Twitter mit. Das Tiefbauamt sei angefordert worden, um die Fahrbahn zu reparieren. Auf der Rudolf-Wissell-Brücke der Berliner Stadtautobahn habe sich eine Person an einem Mietfahrzeug festgeklebt und blockiere so die A100. An fünf Stellen rollte der Verkehr am späten Vormittag wieder, nachdem die Polizei die Klimaaktivisten von der Fahrbahn gelöst hatte, darunter auf der Frankfurter Allee und der Müllerstraße.

Die Letzte Generation erklärte auf Twitter, „wir sind hier, um die Gleichgültigkeit aufzubrechen angesichts der Zerstörung unserer aller Leben.“ Menschen aller Altersgruppen protestierten an vielen Orten in Berlin. Es habe Zustimmung und Pöbeleien gegeben. Eine ältere Dame sei von einem Autofahrer geschubst worden und auf den Kopf gefallen. Die Polizeisprecherin konnte den Fall zunächst nicht bestätigen.

Die Letzte Generation fordert von der Bundesregierung unter anderem die Einführung eines 9-Euro-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr und ein Tempolimit auf Autobahnen. Am Dienstag war ein Treffen der Klimaaktivisten mit Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) geplant.