Lessingtage widmen sich der Reformation

Theaterstücke, Kunst-Aktionen und Diskussionen drehen sich um die Reformation. Zur Eröffnung kommt Berliner Polit-Prominenz.

Rund um Martin Luther drehen sich die Lessingtage
Rund um Martin Luther drehen sich die LessingtageSteffen Schellhorn / epd

Hamburg. Die Hamburger Lessingtage im Thalia-Theater widmen sich in diesem Jahr dem Reformationsjubiläum 2017. Zur offiziellen Eröffnung am Sonntag um 29. Januar, um 11 Uhr spricht Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) über das Verhältnis von Religion und Politik. Um Krieg geht es in zwei prominenten Theaterproduktionen: Bereits am Freitag, 27. Januar, um20 Uhr wird die Premiere von Bertolt Brechts Lehrstück "Mutter Courage und ihre Kinder" gefeiert. Es folgt Schillers "Wallenstein" der Schaubühne Berlin am 31. Januar und 1. Februar.
Zum Programm der Lessingtage bis zum 2. Februar zählen Theateraufführungen, Diskussionen, Kunstaktionen und Stadtführungen auf Lessings Spuren. Thema ist, wie die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche der Reformation vor 500 Jahren auf die Gegenwart übertragbar sind. Dabei will das Thalia-Theater insbesondere das Verhältnis von Religion und Gewalt beleuchten. Gefragt wird, ob die Religion Ursache von Kriegen ist, oder ob sie nur Mittel zum Zweck ist, um die Massen zu mobilisieren. Sind Religionen wie Christentum und Islam reformierbar, oder sind Religionen mit ihrem Absolutheitsanspruch an sich gewalttätig?

Schüler-Aktion über Glaube

In der Kunstaktion "95 mal x – Thesen zu Glauben und Religion" auf dem benachbarten Gerhart-Hauptmann-Platz werden Hamburger Schüler Sätze zu Glauben und Religion formulieren und mit Statements zeigen, wie sie darüber denken. Die Thesen werden auf Holzstücke geschrieben, gezeichnet oder gestaltet und zu einer Installation zusammengefügt. Beginn ist am Freitag, 27. Januar, um 12 Uhr. Die Aktion dauert bis 2. Februar.
Fester Programmpunkt der Lessingtage ist die "Lange Nacht der Weltreligionen". Unter dem Motto "Reformation und Rebellion" diskutieren am 2. Februar (19 Uhr) unter anderem Bischöfin Kirsten Fehrs, Erzbischof Stefan Heße und der EKD-Kulturbeauftragte Johann Hinrich Claussen. Ensemble-Mitglieder tragen Texte in szenischen Lesungen vor.
Die Thalia-Bühne in der Gaußstraße zeigt unter anderem Orhan Pamuks "Schnee" (28. Januar), das "Martin Luther Propagandastück" (29. und 30. Januar) des Berliner Theaters Hebbel am Ufer und die Thalia-Produktion "Srebrenica" (31. Januar) über das Massaker von 1995. Das komplette Programm der Lessingtage findet sich hier. (epd)