Leipziger Studierendenrat erneut in der Kritik

Ein Bündnis aus Studierenden und Mitarbeitenden der Universität Leipzig kritisiert eine Veranstaltung der mutmaßlich antisemitischen Aktionsplattform „Students for Palestine“ in den Räumen der Hochschule. Demnach wurde dort am Montag der antiisraelische Propaganda-Film „1948 Creation & Catastrophe“ gezeigt, teilte das Bündnis „Associazione Sapere Aude“ am Dienstag in Leipzig mit. Der Studierendenrat der Universität Leipzig sei direkt involviert gewesen.

Er habe der Gruppe Räume und Technik zur Verfügung gestellt, hieß es. Der Film „1948“ behandele in einer Art Dokumentation den Prozess der israelischen Staatsgründung. Er bediene sich stark vereinfachender und einseitiger Narrative, hieß es. Laut dem Bündnis hatte der Leipziger Studierendenrat im Januar bereits antisemitische Flyer verteilt.

Es sei nicht hinnehmbar, dass der Studierendenrat Antisemitinnen und Antisemiten „widerspruchslos die Türen der Universität Leipzig für ihre Propaganda öffnet und ihnen damit die Möglichkeit bietet, Angsträume zu schaffen“, hieß es. Jüdische Studierende berichteten bereits davon, dass sie sich unsicher auf dem Campus fühlten. Das Bündnis appellierte an Akteurinnen und Akteure im Studierendenrat und in den Fachschaftsräten, „genau hinzusehen und dem Treiben ein Ende zu setzen“.

Schon im Oktober war der Leipziger Studierendenrat in die Kritik geraten. Im Plenum hatte er eine „Stellungnahme zum Krieg in Israel und Palästina“ verabschiedet, die im Anschluss von verschiedenen Seiten als antisemitisch bezeichnet wurde.