Lebenshilfe gedenkt NS-Opfern und ruft zum Demonstrieren auf

Die Lebenshilfe NRW erinnert mit Blick auf den Holocaust-Gedenktag am Samstag an die Hunderttausenden vom NS-Regime ermordeten Menschen mit Behinderung. Der Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 mahne dazu, die schrecklichen Ereignisse dieser Zeit niemals zu vergessen, erklärte der Landesverband Lebenshilfe NRW am Mittwoch in Hürth. Der Selbsthilfeverband für Menschen mit geistiger Behinderung rief zudem dazu auf, die aktuellen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus zu unterstützen und Hetze gegen Minderheiten entgegenzutreten.

Die Lebenshilfe wolle nicht nur erinnern, „sondern auch dazu beizutragen, dass sich solche Gräueltaten niemals wiederholen“, hieß es. Für Rechtsextreme gebe es offenkundig unliebsame Deutsche, die wegen ihrer Einstellung ausgewiesen werden sollten, sagte der Landesvorsitzende Gerd Ascheid. „Da sind Forderungen, die zum Ausschluss von Menschen mit Behinderung aus der Gesellschaft führen, auch nicht mehr weit.“ Deshalb sei es wichtig, ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung, Rassismus und Extremismus zu setzen.

Die Lebenshilfe NRW gedenke insbesondere der 300.000 Menschen mit Behinderung, die von den Nazis als „lebensunwertes Leben“ betrachtet und Opfer von systematischem Mord wurden, hieß es: „Ihre Leben wurden ausgelöscht, ihre Würde mit Füßen getreten.“ Durch die „Aktion T4“ der Nationalsozialisten wurden zwischen 1939 und 1945 Kranke, Pflegebedürftige sowie Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen systematisch ermordet.