Lauterbach legt Gesetzentwurf zur Suizidprävention vor

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat einen Gesetzentwurf zur Suizidprävention vorgelegt. Er bat die Opposition um Unterstützung, damit das Vorhaben noch in dieser Wahlperiode beschlossen werden kann. „10.000 Menschen nehmen sich jedes Jahr bei uns das Leben. Wir tun zu wenig, das zu verhindern. Das Suizidpräventionsgesetz ist daher überfällig und darf nicht dem Ampel-Aus zum Opfer fallen“, sagte der Minister dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND, Samstag).

Lauterbach zeigte sich zuversichtlich, dass der Entwurf noch eine Mehrheit finden werde. „Das Thema steht außerhalb von Parteipolitik, es ist zu wichtig, um verschoben zu werden“, erklärte der SPD-Politiker. Die rot-grüne Regierung verfügt nach dem Ausscheiden der FDP nicht mehr über eine Mehrheit im Bundestag.

Der Entwurf für das Suizidpräventionsgesetz, der dem RND vorliegt, sieht demnach die Einrichtung einer nationalen Koordinierungsstelle vor, die Beratungsangebote entwickeln, die vorhandenen Strukturen vernetzen und eine deutschlandweite Rufnummer für Betroffene konzipieren soll. Geplant ist, die Nummer 113 als kostenfreie, nationale Rufnummer für Suizidgefährdete einzurichten. „Oftmals wären Suizidversuche und Suizide vermeidbar, wenn die bestehenden Hilfsangebote verzweifelte Menschen frühzeitig erreichen“, heißt es in dem Entwurf.