Lauterbach bald auf TikTok – aber nicht über das Diensthandy

Die Plattform TikTok ist umstritten. Jetzt zieht es den Bundesgesundheitsminister dorthin. Warum er das macht und was das auch mit der AfD und Cannabis zu tun hat, sagt er jetzt in einem Interview.

Karl Lauterbach ist wohl bald auf TikTok anzutreffen: „Wir dürfen einflussreiche soziale Medien nicht der AfD überlassen“, sagte der SPD-Gesundheitsminister dem Nachrichtenportal t-online. Den Angaben zufolge wird er als erster Bundesminister diesen Schritt tun. „Ich werde jetzt sogar anfangen, TikTok zu nutzen. Ich werde versuchen, dort auch ein gutes Gegengewicht zur AfD zu bilden. Über TikTok erreicht man besonders junge Menschen sehr gut. Das Medium ist eine besondere Herausforderung, aber auch eine große Chance.“

Ein Diensthandy werde er aber dafür nicht nutzen, sagte Lauterbach. „Ich kenne mich mit Datensicherheit und Digitalisierung gut aus und treffe entsprechende Vorkehrungen“, so Lauterbach.

Auf TikTok wolle er jungen Leuten erklären, „was wir eigentlich machen – und zwar in einer Sprache, die sie verstehen“. Derzeit arbeite das Gesundheitsministerium daran, Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern. „Das spricht natürlich junge Leute an, die sich für den Beruf interessieren oder dort bereits arbeiten. Oder Cannabis – das interessiert junge Leute brennend“, so der Minister.

Die Gefahr, dass er Cannabis so für Kinder und Jugendliche attraktiver machen könnte, sieht Lauterbach offenbar nicht. Er wolle auf TikTok auf die Risiken für Kinder und Jugendliche hinweisen. „Ich bin Arzt, ich kenne die Gefahren – ich bin aber trotzdem auch für die Legalisierung. Deswegen genieße ich eine gewisse Glaubwürdigkeit bei diesem Thema, auch bei der jungen Zielgruppe, und kann vor den Gefahren durch Cannabis bei Kindern und Jugendlichen warnen.“