Lausitzer Osterreiter bereiten Prozessionen vor

In der sorbischen Oberlausitz werden am Ostersonntag (31. März) wieder neun Reiterprozessionen erwartet. Traditionell wird dabei die biblische Botschaft von der Auferstehung von Jesus Christus verkündet. Insgesamt beteiligen sich rund 1.500 Osterreiter an den Prozessionen der katholischen Sorben, wie das Bistum Dresden-Meißen am Freitag in Dresden mitteilte. Der Brauch wird seit mehr als fünf Jahrhunderten gepflegt.

Die Prozessionen führen jeweils von der Heimatkirche bis ins nächste Dorf. Der sorbische Brauch ist auch heute ausschließlich Männern vorbehalten. Von ihren festlich geschmückten Pferden aus singen sie Kirchenlieder und sprechen Gebete. Tausende Besucher kommen jedes Jahr in die Oberlausitz, um den Osterbrauch zu erleben.

In den Prozessionen führen die Reiter ein Kreuz, Kirchenfahnen und eine Jesus-Statue mit. Der katholisch geprägte Teil der sorbischen Oberlausitz befindet sich im Dreieck zwischen Kamenz, Bautzen und Hoyerswerda.

Auf eine ebenfalls mehrere Jahrhunderte alte Tradition blickt auch das Ostersaatreiten im ostsächsischen Ostritz zurück. Es führt zum Kloster St. Marienthal. Auf dem Weg dorthin wird an fünf Stationen das Osterevangelium verkündet. Außerdem beten die Reiter um gutes Wachstum der Saat auf den Feldern. Seit 1993 wird der Brauch in ökumenischer Gemeinschaft gepflegt.

Sorbische Osterreiter-Prozessionen fanden erstmals Ende des 15. Jahrhunderts zwischen Hoyerswerda und Wittichenau statt. Die Wurzeln dieses Brauchs reichen den Angaben zufolge vermutlich bis in vorchristliche Zeiten zurück.