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Landtags-SPD fordert mehr Hilfen für Frauen nach Fehlgeburten

Zwischen 10 und 20 Prozent der bestätigten Geburten enden mit einem Abgang. Die Folgen sind für die Frauen meist körperlich und seelisch traumatisch. Die SPD setzt sich für mehr Unterstützung der Betroffenen ein.

Die SPD im Bayerischen Landtag will den Mutterschutz auf Frauen mit Fehl- und Totgeburten ausweiten. Diese seien noch immer ein Tabuthema in der Gesellschaft, erklärte die Vorsitzende des Sozialausschusses, Doris Rauscher (SPD), am Dienstag in München. Dabei erkrankten mehr als 60 Prozent der Frauen nach einer Fehlgeburt an einer Depression, seien traumatisiert oder litten an posttraumatischen Belastungsreaktionen. Bisher gebe es aber vor der 24. Schwangerschaftswoche keinen Anspruch auf Mutterschutz. Doch es könne nicht sein, dass die Betroffenen schon am nächsten Tag einfach wieder zur Arbeit gehen müssten.

Die SPD appellierte an die Staatsregierung, Initiativen auf Bundesebene zu unterstützen, die für die betroffenen Frauen einen “gestaffelten Mutterschutz” vorsähen. Der Mitteilung zufolge müssen Frauen, die vor der 24. Schwangerschaftswoche ihr Kind verlieren, sich derzeit selbst um eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung kümmern.

Dazu kommt, dass die Krankenhäuser oft überfordert sind mit der Behandlung und Betreuung der Betroffenen, wie es heißt. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD, Ruth Waldmann, verlangte daher flankierend zur oben genannten Bundesratsinitiative eine bessere medizinische Versorgung für diese Frauen. Zudem müsse das Personal in den Krankenhäusern dafür ausgebildet werden, sensibel mit Sternenkindeltern umzugehen. Weiter forderte die SPD von der Staatsregierung, die Ursachen wissenschaftlich erforschen zu lassen, weshalb seit mehr als zehn Jahren die Anzahl der Totgeburten steige.