Landtag NRW lädt zu Ausstellung über Willy Brandt ein

Der Landtag von Nordrhein-Westfalen stellt in einer Wanderausstellung den einstigen Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) in den Mittelpunkt. Bis 25. März geht es in der Wandelhalle des Düsseldorfer Landtagsgebäudes unter anderem um sein Engagement als Gegner des Nationalsozialismus, wie der Landtag am Mittwoch in Düsseldorf ankündigte. Ebenfalls Thema sei Brandts Zeit als Regierender Bürgermeister von Berlin, als Bundeskanzler (1969-1974) und sein außenpolitisches Engagement mit dem Versuch einer Entspannung und Annäherung an Osteuropa in der Zeit des „Kalten Krieges“. 1971 wurde er für sein Engagement mit dem Friedensnobelpreis geehrt.

Brandt wurde 1913 in Lübeck als Herbert Ernst Karl Frahm geboren. Aufgrund seines Engagements für Frieden und Versöhnung gilt er als bedeutende Persönlichkeit der Nachkriegsgeschichte. Nach der Enttarnung des DDR-Spions Günter Guillaume, der als Referent für Parteiangelegenheiten einer der engsten Mitarbeiter von Brandt war, trat Brandt 1974 von seinem Amt als Bundeskanzler zurück. Innenpolitisch hatte zuvor auch der „Radikalenerlass“ von 1972 gegen die Beschäftigung von Angehörigen extremistischer Parteien und Gruppierungen im öffentlichen Dienst für Kontroversen gesorgt. Brandt starb 1992 in Unkel.

„Willy Brandt war nicht nur eine herausragende politische Figur, sondern auch ein Kämpfer für Demokratie, Gerechtigkeit und Frieden“, erklärte Rainer Schmeltzer (SPD), Vizepräsident des Landtags. Die Versöhnungspolitik mit Osteuropa und der Kniefall von Warschau am Mahnmal des Ghetto-Aufstandes von 1943 habe 1970 weltweit Beachtung gefunden.

Am Sonntag öffnet der Landtag für Besucherinnen und Besucher von 11 bis 16 Uhr. Die Ausstellung kann an diesem Tag ohne vorherige Anmeldung besucht werden.