Ein im 19. Jahrhundert angelegter Gruftenweg in Siegen ist vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zum Denkmal des Monats gewählt worden. Damit werde der Sanierungsfortschritt des vom Verfall bedrohten Abschnittes auf dem Lindenberg-Friedhof gewürdigt, erklärte der Landschaftsverband am Donnerstag. Nach jahrelanger Planung sei von 2020 bis 2022 der erste Bauabschnitt einer systematischen Renovierung des etwa 285 Meter langen Weges umgesetzt worden, bei der drei historische Grabstätten gerettet werden konnten.
Die Stadt Siegen ließ das Areal im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts im äußeren und höchstgelegenen Teil des Friedhofes anlegen, allein reserviert für Erbbegräbnisse. LWL-Restauratorin Helena Dick erklärte zwischen 1882 und 1913 seien insgesamt 60 teils sehr aufwendig gestaltete Erdbegräbnisstätten und Gruften entstanden. Sie zeugten vom Wohlstand der Stadt im Industriezeitalter.
Altersbedingter Verfall, ausbleibende statische Ertüchtigungen und der Ausbau des Lindenberg-Friedhofes oberhalb der Gruften hätten über die Jahrzehnte zu erheblichen Mängeln an den Grabstätten geführt, sagte die Restauratorin. 2014 sei die erste, damals einsturzgefährdete Grabstätte Luyken saniert, 2016 dann ein Gutachten zum Schadensausmaß insgesamt erstellt worden. Mit einer finanziellen Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, des Landes Nordrhein-Westfalen sowie des LWL habe die Stadt Siegen 2020 die Sanierung des Gruftenweges mit den Grabstätten Meinhard, Kreutz und Dunninghaus am nördlichen Ende des Weges fortgesetzt.