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Landessynode der westfälischen Kirche mit Gottesdienst begonnen

Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen ist am Sonntag in Bielefeld zu ihrer ersten Tagung unter der Leitung der neuen Präses Adelheid Ruck-Schröder zusammengekommen. Das Leitungsorgan der viertgrößten deutschen Landeskirche, die knapp 1,9 Millionen Mitglieder zählt, berät bis Mittwoch über zahlreiche Themen, Vorlagen und Kirchengesetze. Im Auftaktgottesdienst in der Betheler Zionskirche sagte die Recklinghäuser Superintendentin Saskia Karpenstein mit Blick auf die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der Kirche, für die Betroffenen sei es wichtig, „dass wir uns als Organisation und Einzelne dem stellen“.

„Wir als Kirche haben Fehler gemacht und werden es nie ganz vermeiden können, neue Fehler zu machen“, erklärte die Theologin laut Redetext. Manches liege in der Vergangenheit oder an Strukturen. „So oder so: wir tragen heute Verantwortung.“ Leid und Schuld seien anzuerkennen, Schicksalen und Betroffenen müsse Gehör verschafft werden. Dafür brauche es Regeln, Gesetze, Konsequenzen und eine klare Haltung gegen Machtmissbrauch, Vertuschung und Verharmlosung.

Die Auslegung der biblischen Botschaft müsse auf die unantastbare Würde zielen, betonte Karpenstein. „Es lohnt sich, dass wir uns mühen und nach dem strecken, was uns verheißen ist. Gegen den Unfrieden und die Not in dieser Welt, gegen Machtmissbrauch und Gewalt jeglicher Form.“ Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt ist ein Hauptthema der viertägigen Beratungen.

Nach dem Gottesdienst standen Grußworte sowie Vorstellungsreden der Kandidierenden für das Amt des Theologischen Vizepräsidenten auf der Tagesordnung. Nominiert für das Leitungsamt sind die Superintendentin des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, Susanne Falcke, und der Superintendent des Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten, Steffen Riesenberg, nominiert. Der 63-jährige bisherige Amtsinhaber Schlüter steht nach Ablauf seiner achtjährigen Amtszeit aus Altersgründen nicht erneut zur Wahl.