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Landeskonservator Reinhardt geht

Thüringen verabschiedet am Freitag seinen langjährigen Landeskonservator Holger Reinhardt. Der Denkmalpfleger scheide nach mehr als drei Jahrzehnten im Dienst des Thüringer Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie aus, teilte das Thüringer Kulturministerium am Donnerstag in Erfurt mit. Reinhardt habe von mittelalterlichen Wandmalereien über Reformationsstätten und Schlösser bis hin zu Bauwerken der Moderne, des Bauhauses und der DDR-Zeit, zahlreiche Projekte begleitet. Seit 2020 leitete er ein umfassendes Erfassungsprojekt zu Bauzeugnissen jüdischen Lebens in Thüringen.

Kulturminister Christian Tischner (CDU) würdigte Reinhardts „beharrlichen Einsatz für den Schutz und die wissenschaftliche Erschließung des kulturellen Erbes im Freistaat“. Er habe maßgeblich dazu beigetragen, denkmalpflegerische Standards weiterzuentwickeln und komplexe Restaurierungsprojekte zu begleiten. Herausragend sei seine Expertise im Umgang mit historischen Bausubstanzen sowie sein Engagement für die Vernetzung von Forschung, Denkmalpflege und kommunaler Praxis gewesen.

Reinhardt wurde 1960 in Dessau geboren und studierte nach einer Ausbildung als Steinmetz Kunstgeschichte und Archäologie. 1992 kam er zum Thüringer Landesamt. Seit den 1990er-Jahren prägte er die Arbeit des Landesamtes in verschiedenen Funktionen. Als Landeskonservator verantwortete er seit 2009 unter anderem die denkmalfachliche Betreuung bedeutender Kirchen und Profanbauten, die Begleitung archäologischer Untersuchungen sowie die Abstimmung mit Landes- und Kommunalverwaltungen.