Landeskirche und Diakonie starten “Streit”-Kampagne zum Wahljahr

SUV oder Lastenrad? Windrad oder Tagebau? Heimat oder Habibi? Solche Fragen führen immer häufiger zu erbittertem Streit. Die evangelische Kirche in Berlin und Brandenburg wirbt jetzt für eine bessere Streitkultur.

Besser streiten mit Kirchens: Zum Superwahljahr starten die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und die Diakonie eine Kampagne für eine bessere Streitkultur. “Nur wenn wir miteinander reden, im guten Sinne miteinander streiten und nach Lösungen suchen, können wir etwas verändern. Nichtwählen und Protestwählen sind keine Alternativen”, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung zum Auftakt am Montag in Berlin.

“Unsere Leidenschaft für Demokratie wird gebraucht! Wir dürfen nicht blind sein, wo ausgegrenzt und entwürdigt wird”, so Bischof Christian Stäblein. Diakonie-Direktorin Ursula Schoen ergänzte: “Wir müssen verhindern, dass aus dem ‘Blasendenken’ eine tiefe gesellschaftliche Spaltung entsteht.” Mit der Kampagne “Zusammen streiten” wolle man Gesprächskanäle wieder öffnen: “Für eine solidarische Gesellschaft, die auf Zusammenhalt statt Spaltung setzt.”

Im Rahmen der Kampagne bieten Kirche und Diakonie ihren Einrichtungen, Kirchenkreisen und -gemeinden unter anderem Banner, Plakate, Arbeitsmaterialien und Give-Aways an, mit denen sie Haltung zeigen und zum Gespräch einladen können. Für interessierte Mitarbeitende gibt es auch Moderatorentrainings, die Argumentationshilfen für kontroverse Debatten anbieten sollen.

In diesem Jahr stehen Kommunalwahlen und die Europawahl an, sowie Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen.