Der landeskirchliche Beauftragte für das christlich-jüdische Gespräch, Jochen Maurer, hat den zunehmenden Antisemitismus als zentrale Herausforderung für Kirche und Gesellschaft bezeichnet. Bildung und Begegnung seien die wirksamsten Mittel, um Vorurteile abzubauen, betonte Maurer am Freitag vor der in Stuttgart tagenden württembergischen Landessynode.
„Antisemitismus zu begegnen ist eine Bildungsaufgabe“, sagte er und warb für mehr Zusammenarbeit zwischen Kirche, Schulen und zivilgesellschaftlichen Initiativen. „Begegnungslernen“ sollte ein elementares Format kirchlicher Bildungsarbeit werden: „Wer jüdische Freunde hat, kann die Gerüchte und Mythen, die Antisemiten in die Welt setzen, als Lügen entlarven.“
Der Islambeauftragte der evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden, Friedmann Eißler, warnte darüber hinaus vor wachsenden islamistischen Einflüssen in Deutschland. Man müsse die Entwicklungen im Bereich Islamismus und religiös begründetem Nationalismus ernst nehmen, sagte er.
Zugleich betonte er, Aufgabe der Kirche sei nicht die Extremismusbekämpfung, sondern die Förderung von Bildung, Dialog und Begegnung. Viele Moscheegemeinden seien wichtige Partner, doch es gebe auch problematische Strukturen und Einflüsse aus dem Ausland, die eine kritische Auseinandersetzung erforderten. (2122/24.10.2025)