Landesgartenschau in Bad Dürrenberg eröffnet

Nach mehrmaliger Verschiebung hat seit Freitag die fünfte sachsen-anhaltische Landesgartenschau (Laga) in Bad Dürrenberg im Saalekreis geöffnet. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte bei der Eröffnung, die Gartenschauen seien ein Instrument der nachhaltigen Stadt- und Tourismusentwicklung. Durch die Verbindung mit städtebaulichen Maßnahmen würden positive Entwicklungen in der ausrichtenden Kommune gefördert. Die Gartenschauen hätten gezeigt, wie aus teilweise mit Altlasten behafteten und brachliegenden Flächen attraktive Freianlagen entstehen könnten, hieß es.

Sachsen-Anhalt richtet zum fünften Mal seit der Wiedervereinigung eine Landesgartenschau aus. Haseloff bezeichnete die vier bisherigen Schauen in Zeitz (2004), Wernigerode (2006), Aschersleben (2010) und 2018 in Burg als „Erfolgsstory“. Sie hätten den Kommunen einen Entwicklungsschub beschert und Investitionen ermöglicht, die sonst erst später oder überhaupt nicht realisierbar worden wären. Das sei auch in Bad Dürrenberg nicht anders, sagte der Regierungschef.

Die Laga in der Solestadt Bad Dürrenberg steht unter dem Motto „Salzkristall & Blütenzauber“ und hat bis zum 13. Oktober geöffnet. Nach Angaben der Staatskanzlei werden bis zu 300.000 Besucher erwartet. Das Ausstellungsgelände ist rund 15 Hektar groß und umfasst den historischen Kurpark sowie das nach Angaben der Stadt mit 636 Metern längste Gradierwerk Deutschlands. Die dort produzierte Sole steigert den Salzgehalt der Luft.

Ursprünglich sollte die Laga bereits 2022 stattfinden, wurde aber wegen der Corona-Pandemie zunächst auf 2023 verschoben. Wegen der fortdauernden Pandemie, aber auch wegen verzögerter Baumaßnahmen und laut Bad Dürrenbergs Bürgermeister Christoph Schulze (CDU) zu spät bereitgestellter Landesmittel fiel Ende 2022 die Entscheidung, die Schau auf 2024 zu verlegen. Im Frühjahr 2023 hat die Landesregierung schließlich dafür weitere sechs Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Für den sogenannten Grünen Bereich ist laut Staatskanzlei ein Sockelbetrag von fast zehn Millionen Euro für Investitionsmaßnahmen bereitgestellt worden. Weitere rund 12,5 Millionen Euro Wirtschaftsfördermittel flossen demnach in die Verbesserung der touristischen Infrastruktur. Aus Programmen der Städtebauförderung habe die Stadt seit 2012 rund elf Millionen Euro erhalten, hieß es.

Auch die Kirchen präsentieren sich auf der Landesgartenschau mit einem eigenen Programm unter dem Motto „Gottes Wort im Blütenmeer“. Am Sonntag um 14 Uhr feiern der evangelische mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer, der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige und Bischof Thomas Matthes von Neuapostolische Kirche Nord- und Ostdeutschlands den Eröffnungsgottesdienst.

Jeden Dienstag würden um 14 Uhr an der Hauptbühne Volkslieder gesungen, sagte die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Merseburg, Christiane Kellner. Samstags werden jeweils von 11 bis 16 Uhr an der Pflaumenbaumlaube verschiedene Seelsorge-Angebote vorgestellt. Der Künstler Roland Lindner habe zudem einen „Segensbaum“ gestaltet, der zum Nachdenken anregen soll.