Die Kirchen feiern am ersten Sonntag im Oktober das Erntedankfest. Die Altäre werden dann mit Körben voll Obst und Gemüse geschmückt. Doch gute Ernten sind angesichts der Klimakrise keine Selbstverständlichkeit.
Bayerns evangelischer Landesbischof Christian Kopp hat zum Erntedankfest (5. Oktober) an die Christinnen und Christen appelliert, in diesem nicht nur eine Tradition zu sehen. “Wer Gott für die Gaben der Erde dankt, kann nicht gleichzeitig ihre Zerstörung in Kauf nehmen. Wir sind aufgerufen, die Schöpfung zu bewahren – klar in der Wahrheit, fest in der Liebe”, erklärte Kopp am Mittwoch in München. Derzeit sei zu erleben wie Dürre, Hitze und Fluten die Ernten bedrohten. Die Klimakrise sei kein Problem irgendwo, sondern eine unmittelbare Herausforderung “für unser tägliches Brot”.
Es gehe um weniger Verschwendung, mehr Gerechtigkeit und einen verantwortlichen Lebensstil, erinnerte der Landesbischof. Dankbarkeit und Verantwortung müssten Hand in Hand gehen. – Das Erntedankfest gehört zu den ältesten christlichen Traditionen. In vielen Gemeinden wird es mit geschmückten Altären und festlichen Gottesdiensten begangen. Im Mittelpunkt steht die Dankbarkeit für die Früchte der Erde und die Erinnerung daran, dass Nahrung und Leben nicht selbstverständlich seien.