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Landesbischof Kopp: Sterben in Gaza muss ein Ende haben

Die Unbarmherzigkeit im Nahostkrieg hat der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp angeprangert. Dabei kritisierte er beide Seiten: „Es schreit zum Himmel“, sagte Kopp am Sonntag im oberfränkischen Neuenmarkt (Kreis Kulmbach) beim Festgottesdienst zu 100 Jahren Christuskirche laut Predigtmanuskript.

Der Überfall der Hamas vom 7. Oktober 2023 habe Israel traumatisiert, sagte Kopp: „Er richtete sich auch gegen alle Friedensbemühungen, auch die in Israel.“ In der Folge habe der Antisemitismus in Europa zugenommen. „Wir werden immer widerstehen all denen, die hier den Juden die Schuld zuschieben wollen und Juden töten oder Israel vernichten wollen“, so der Landesbischof. „Zugleich ist es uns wichtig, darauf einzuwirken, dass das Sterben in Gaza endlich ein Ende hat.“ Viel zu viele Menschen seien dort gestorben.

Die aktuelle israelische Regierung mache es allen Nicht-Juden schwer, überhaupt noch in Israel zu leben. „Jerusalem ist ein Vielreligionenort und auch ein Jesusort“, sagte Kopp. „Unsere Freunde, die palästinensischen Christinnen und Christen, sind mit uns eng verbunden.“ Niemand dürfe das Existenzrecht Israels in Frage stellen. Aber es müsse doch möglich sein, dass Christen und Muslime nach Jerusalem kommen und dort wohnen.

Der Landesbischof erneuerte seine Kritik an einer Erklärung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), in der Israel im Umgang mit den Palästinensern „Apartheid“ vorgeworfen wird. Er finde es „überhaupt nicht hilfreich“, dass der ÖRK Israel als Apartheidsstaat bezeichne, so Kopp: „Es hindert die Bemühungen um Frieden so sehr.“

Der Zentralausschuss des ÖRK hatte bei einer Tagung in Johannesburg im Juni die Politik Israels gegenüber den Palästinensern verurteilt. Die Erklärung fordert, die „Realität der Apartheid beim Namen“ zu nennen und Sanktionen gegen das Land zu verhängen. Der Vorsitzende des Gremiums, der frühere bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, verteidigte die Erklärung. (2295/13.07.2025)