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Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt ruft zu globaler Gerechtigkeit auf

Die evangelische Nordkirchen-Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hat die zurückgehende Bereitschaft, globale Verantwortung zu übernehmen, kritisiert. Immer mehr Staaten würden sich auf sich selbst zurückziehen, internationale Hilfsprogramme aussetzen und Gelder für Entwicklungshilfe kürzen, sagte die leitende Theologin laut Nordkirchen-Mitteilung am Dienstag in Rom (Italien) in einem Vortrag auf dem internationalen Friedenstreffen der Gemeinschaft Sant’Egidio. Die Landesbischöfin warnte: „Doch eine Welt, die nur innerhalb nationaler Grenzen denkt, wird an globalen Problemen scheitern.“ Deshalb sei es wichtig, dass „wir als Kirchen und Glaubensgemeinschaften zusammenstehen und gemeinsam handeln“.

Das große Paradox der heutigen Zeit ist laut Kühnbaum-Schmidt: „Wir leben in einer immer reicher werdenden Welt, in der es immer mehr Arme gibt.“ Doch ohne faire Lösungen auf allen Ebenen verschärften sich die globalen Krisen. „Echter Frieden und echte Gerechtigkeit entstehen, wenn wir einander zuhören, voneinander lernen und gemeinsam handeln – als Kirchen, Moscheen, Synagogen, Tempel, als zivilgesellschaftliche Gruppen, als globale Gemeinschaft“, erklärte die Landesbischöfin.

Die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio wurde 1968 in Rom gegründet und ist heute ein weltweites Netzwerk in über 70 Ländern. Sie vereint laut Nordkirche „Menschen aller Altersgruppen und Lebensbereiche im Hören auf das Evangelium und im freiwilligen Einsatz für Frieden und soziale Gerechtigkeit“. Das internationale Friedenstreffen der Gemeinschaft Sant’Egidio fand von Sonntag bis Dienstag in Rom statt.