Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen (LAK) fordert den neuen Ministerpräsidenten Olaf Lies (SPD) auf, Armut wirksam zu bekämpfen. „Wir erwarten, dass Olaf Lies soziale Gerechtigkeit zur Chefsache macht“, sagte Fabian Steenken, Geschäftsführer der LAK. In Niedersachsen lebe jedes fünfte Kind in Armut. Besonders betroffen seien auch Alleinerziehende, Rentnerinnen mit niedriger Rente, geflüchtete Menschen sowie Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen.
„Soziale Gerechtigkeit darf kein Randthema sein“, unterstrich Steenken. „Wer den sozialen Frieden in unserem Land bewahren will, muss in Teilhabe und soziale Sicherheit investieren.“ Eine Politik, die auf Sparmaßnahmen im Sozialbereich setze, verschärfe die gesellschaftliche Spaltung und
treffe „diejenigen am härtesten, die ohnehin wenig haben“. Investitionen in den sozialen Bereich seien daher keine Belastung, sondern eine demokratische Notwendigkeit.
Wo Menschen spürten, dass Politik ihre Lebensrealität verbessere, wachse die Bindung an die Demokratie. Wenn Armut hingegen ignoriert, Ungleichheit verschärft und soziale Teilhabe eingeschränkt werde, würden autoritäre Kräfte einflussreicher, betonte Steenken. „Deshalb braucht es jetzt den politischen Mut zu einer echten Investitionsoffensive nicht als kurzfristige Maßnahme, sondern als langfristige Strategie für eine gerechte und solidarische Gesellschaft“, unterstrich er.